"Es lebe die Freiheit!": 80. Todestag von Hans und Sophie Scholl - Gedenken in Ulm
Anlässlich des 80. Jahrestags der Hinrichtung der Geschwister Scholl findet heute, am 22. Februar 2023, um 14 Uhr im Foyer der Erinnerungsstätte im Geschwister Scholl Haus in der Ulmer Olgastraße 139 eine Gedenkfeier statt. Dort wohnte die Familie in den Jahren 1933 bis 1939.
Alb-Oberbürgermeister Ivo Gönner wird ein Grußwort halten, dann werden die Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmer und der Stadthistoriker Sylvester Lechner sprechen. Das Schlusswort hat Dr. Horst Hohmuth, Gründer der Erinnerungsstätte. Alle Interessierten sind eingeladen als Zeichen des Gedenkens und des Respekts weiße Rosen im Bereich der Erinnerungsstätte abzulegen.
Auch die Evangelische Martin-Luther-Kirchengemeinde Ulm lädt zu einem Gedenkgottesdienst am heutigen Mittwoch, den 22. Februar 2023 um 19 Uhr auf die Orgelempore der Martin-Luther-Kirche ein. An den Ort, an dem – versteckt in der Kammer hinter dem Orgelprospekt – die Mitglieder der Ulmer Schülergruppe der Weißen Rose das fünfte Flugblatt kuvertiert und adressiert haben. Studierende der Studienstiftungen der evangelischen und katholischen Kirche, Villigst und Cusanus, beschäftigen sich im Vorfeld mit Texten und Themen und gestalten den Gottesdienst mit. Die Plätze sind begrenzt. Die Kirche wird nicht geheizt.
Hans uns Sophie Scholl
Die Ulmer Hans und Sophie Scholl: Kaum ein Name ist so mit dem deutschen Widerstand gegen die Nazis verbunden wie der dieser beiden Geschwister. Als Mitglieder der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" sind sie in die Geschichte eingegangen. Sie wollten sie ihre Mitmenschen aufrütteln, Verbrechen sichtbar machen, für Freiheit und Gerechtigkeit einstehen. Ihren Mut haben sie heute vor genau 80 Jahren mit dem Leben bezahlt.
Die "Weiße Rose"
Die Medien waren damals unter staatlicher Kontrolle. Nur mit Flugblättern konnten die Mitglieder der "Weißen Rose" ihre Meinung unters Volk bringen. Beim Verteilen des 6. Flugblattes in der Uni München wurden Hans und Sophie Scholl erwischt. Nur vier Tage später, am 22. Februar 1943, wurden sie in einem Schauprozess verurteilt und noch am selben Tag mit dem Fallbeil hingerichtet.
Die ältere Schwester von Hans und Sophie ist weniger bekannt. Inge Aicher-Scholl hat aber „im Geiste der Gemordeten“ die Ulmer Volkshochschule am Kornhausplatz gegründet. Dort ist bis heute die Dauerausstellung „wir wollten das andere“ über die Ulmer Jugendopposition im Nationalsozialismus zu sehen.
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